Selbstgemacht: Eichstätter Zauberstücke

von Carmen, Luisa und Nina

Studieren in einer fremden Stadt. Ausziehen von Zuhause, alleine wohnen, meistens das erste Mal. Alles verändert sich. WG-Partys, Beer Pong, Flunky Ball, feiern bis tief in die Nacht. Flaschen einfach stehen lassen, räumt man auf, wenn der Kater weg ist. Aber macht man den Kühlschrank auf – ist nichts drin, muss erstmal selbst einkaufen gehen. Kommt man heim, macht den Briefkasten auf – Rechnungen über Rechnungen, muss man jetzt selber zahlen. Auf eigenen Beinen stehen – hat erstmal nur coole Seiten. Aber relativ schnell holt einen der Alltag ein, der Alltag, der eigentlich nur aus Geld besteht.
Studenten haben laut einstieg.de ein durchschnittliches Monatseinkommen von 812 Euro. Davon geht der Großteil erst einmal für die Miete drauf, Lebenshaltungskosten machen den Rest aus. Für ein bisschen Luxus im Alltag bleibt da oft nicht viel übrig.
Finanziert werden Studenten hauptsächlich von ihren Eltern. Nebenjobs, BaföG und Erspartes bilden durchschnittlich die weiteren Einkommensquellen.
Aber noch schneller, als man realisiert hat, dass das Alleinleben das Geld schluckt, wie Studenten Alkohol, dann ist das Konto dann auch schon leer, im Geldbeutel sind nur noch rote Münzen, man hat sich verkalkuliert. Bis man da seinen eigenen Rhythmus hat, das dauert.


Quelle: einstieg.de
 

Und dann rückt das Geld bald an die zweite Stelle auf der Problemskala. Allein wohnen ist zwar teuer, aber oft auch einsam. Man verbringt die ersten Wochenenden in der neuen Stadt, es ist weit weniger los als unter der Woche, man sitzt Zuhause, trinkt Spezi und starrt seine neuen, ersten eigenen vier Wände an.
Und damit sind wir beim Thema angekommen. Es ist wichtig, dass man sich wohlfühlt, dass man Lust hat, in der neuen Stadt anzukommen und noch mehr Lust hat, dort auch zu bleiben. Und das beginnt jeden Morgen mit dem aufwachen im eigenen Bett, und endet abends wieder dort mit dem Einschlafen.
Wie die Grafik oben zeigt, bleiben durchschnittlich circa 50 Euro für Sonstiges übrig – und damit für die Einrichtung des eigenen Zuhauses. Für arg viel mehr als ein Gang zu IKEA alle paar Monate reicht das nicht.
Wir stellen euch Zauberstücke in Eichstätt’s Studentenzimmern vor, die alt waren und jetzt neu gestaltet das Zimmer unverwechselbar machen.

Lennarts Puppenkiste

IMG_1986

IMG_2117

Lennart (20) aus München – Teilzeitjournalist und Lebensregisseur

„Weil’s günstiger und lässiger ist, als ein normales Sofa“

Als er umgezogen ist, hat er ein großes Bett mit in das neue Zimmer genommen. Also hatte Lennart eine Matratze übrig, so eine kleine, 90×200 cm. Für sein Zimmer hat er dann noch was gemütliches gesucht, am liebsten ein Sofa. Aber ein passendes Sofa neu kaufen, das ist teuer, Lennart war das zu teuer. Also hat er sich im Internet ein bisschen nach Alternativen umgesehen, ist auf die Idee mit den Paletten gestoßen. Er kennt das schon aus seiner Familie, dass man so etwas selbst machen kann, der Opa Schreiner, die Mama kreativ unterwegs mit malen und verschönern. „So war das halt grundsätzlich schon drin, dass man sich Möbel selbst basteln kann, aus dem was gerade so da ist.“
Die Idee in Angriff genommen, über die Facebook-Gruppe „Eichstätter Kleinanzeigen“ Paletten besorgt. „Die Oberflächen musste ich erst mal mit Schleifpapier abschmirgeln, damit man sich keine Spreisel holt.“ Die alte Matratze draufgelegt, haben dann nur noch Kissen und Decken gefehlt, die das ganze gemütlich machen. Die hat er als einziges neu gekauft. „Hab’s gemacht, weil’s günstiger und lässiger ist, als ein normales Sofa.“

IMG_2014

IMG_1968

IMG_2030

IMG_1990

Zum Nachzaubern:

1. Holzpaletten: am besten über jegliche Kleinanzeigen
2. Falls ihr nicht zufällig eine übrig habt: Dünne Matratze, ca. 25 €
3. Innenkissen, ca 2 €
4. Kissenbezüge in verschiedenen Ausführungen: dunkelbraun, hellbraun, gestreift, ab 5 €
5. Plaids: weiß ,kariert, grau, ab 4 €

Sarahs Märchenwald

IMG_0073

10847063_10205693672969476_1812492387_n

Sarah (23) aus Nürnberg- Hutträgerin und Foodblogger

„Ich schau mir gern DIY-Blogs auf Instagram oder Pinterest an. Ganz oft habe ich Lampen aus kleinen Glühbirnen gesehen und vor meinem Umzug dachte ich mir, das ist perfekt für mein neues WG-Zimmer in Eichstätt.“

Warum langweilige Deckenlampen von IKEA kaufen, wenn man mit ein paar einfachen Schritten im kleinen WG-Zimmer ein Lichterhiglight setzen kann? „Den Ast hat mir mein Opa geschenkt, der lag noch bei uns zu Hause im Garten rum. Perfekt für ein Aus-alt-mach-neu-Projekt.“ Und das ging ganz leicht: Den Ast mit einer Drahtbürste abschrubben, um kleine Äste und den Dreck aus dem Garten zu entfernen, dann mit weißer Farbe bemalen. „Ich hatte erst überlegt in zu besprayen, aber da wäre glaube ich zu viel daneben gegangen. Das Malen mit dem Pinsel hat mich zwei Stunden gekostet, aber ich finde am Ende hat es sich gelohnt.“ Nachdem der Ast draußen trocknen konnte hat Sarah einen Metallhaken an der Decke über ihrem Bett befestigt und eine weiße Eisenkette um den Haken und die großen Teile des Astes gewickelt.
„Danach musste ich nur noch die Lichterkette um die Äste wickeln und voilá!“

 

IMG_0050

IMG_0075

IMG_0092

10917701_10205693671689444_922049726_n

Zum Nachzaubern:

1. Verzweigter Ast: Im Wald spazieren gehen und suchen!
2. weiße Farbe, ca. 6€
3. Lichterkette, ca. 12€
4. Haken zum Befestigen, ca. 12€
5. Eisenkette: In jedem beliebigen Baumarkt nach Meterpreis zu finden (zum Beispiel OBI)