Haushalte deutscher Bistümer: Die Kirche und das liebe Geld

Bischof Tebartz-van Elst hat mit dem Bau seines 31 Millionen Euro teuren Bischofsitz in den letzten Monaten für großes Aufsehen gesorgt. Lange war der Haushalt des Bistums nicht öffentlich einsehbar. Jetzt sehen auch außerhalb von Limburg viele genauer hin, wie die Einnahmen der Bistümer investiert werden. Wie sieht es deutschlandweit aus? Welche Summen haben verschiedene deutsche Bistümer im Jahr 2013 in ihrem Etat veranschlagt? Steht dies in Relation zu den Katholikenzahlen der jeweiligen Bistümer?

Das Erzbistum Köln hat mit den meisten Katholiken auch den größten Etat von knapp 10 Milliarden Euro. Erfurt, eines der kleineren Bistümer hat am wenigsten Geld ausgegeben – nämlich rund 5 Millionen Euro. Ausreißer nach oben sind München-Freising, Mainz und Freiburg. Sie liegen in Bezug auf ihre Katholikenzahlen mit ihren Ausgaben deutlich über dem Durchschnitt.

Gründe für dieses Phänomen können die unterschiedlichen Kirchensteuerhebesätze sein. In Bayern und Baden-Württemberg werden acht Prozent, in den restlichen deutschen Bundesländern neun Prozent Kirchensteuer erhoben. Laut einem Bericht des Kölner Stadtanzeigers vom Oktober 2013 hat das Bistum Köln darüber hinaus auch Vermögen durch die Investition in Immobilien angehäuft. Zudem beträgt der Anteil der Kirchensteuer am Gesamthaushalt rund 75 Prozent. Die Katholiken sind demnach zahlreich und einkommensstark, womit die Summe der Kirchensteuer höher ist als in anderen Bistümern.Review Android Smartphone

Anders gestaltet sich die Situation dagegen in den eher strukturschwachen Bistümern Erfurt, Dresden-Meißen und Magdeburg, welche im Jahr 2013 deutschlandweit die geringsten Ausgaben zu verzeichnen hatten. Hier ist der Katholikenanteil an der Bevölkerung geringer und die Menschen nicht so einkommensstark wie in anderen deutschen Bistümern. Somit ist auch der Etat kleiner.

Zu den Bistümern Hamburg und Görlitz lagen bisher noch keine aktuellen Zahlen für das Jahr 2013 vor.